„Israel nicht romantisieren“: Die anti-israelische Leitlinie des „Neuen Deutschen Journalismus of Color“

Die von unserer Politik besonders hofierten Journalisten mit Migrationshintergrund sollen eigentlich Integration und Vielfalt befördern, fördern aber in Wirklichkeit vorwiegend den politischen Islam. Über die vorsätzlich selten beleuchtete Rolle der „Neuen Deutschen Medienmacher“.

Bayerischer Rundfunk-Mitarbeiter Malcolm Ohanwe© WIKIPEDIA

Von Melina Denz

„Können wir uns nicht stark machen gegen Menschenhass und Antisemitismus ohne Israel zu romantisieren und Palästina zu dämonisieren?“ Mit diesem „sensiblen“ Appell richtete sich der Journalist Malcolm Ohanwe über Twitter an die Öffentlichkeit und stieß auf Widerspruch, wenn auch im kleinen Rahmen. Am 15. Mai fiel Ohanwe dann wieder mit einem bemerkenswerten Tweet auf:

„Heute vor 72 Jahren haben Hunderttausende Palästinensische Menschen ihre Heimat verloren und wurden von Besatzer*innen grausam vertrieben. 72 Jahre Heimatlosigkeit der Palästinensischen Diaspora ohne Aussicht auf ein Ende. #Nakba“

Ohanwe, für den Bayerischen Rundfunk tätig, offenbart hier profundes geschichtliches Nicht-Wissen, arbeitet ungeniert mit Auslassungen und dem eindeutig belegten Begriff der „Nakba“. Ob ihm die Geschichte des Staates Israel, die Vorgänge von 1948, wirklich nicht bekannt sind?

Könnte er ein Zitat wie das folgende überhaupt einordnen?

„Azzam Pascha, der Generalsekretär der Arabischen Liga, versicherte den arabischen Völkern, dass die Besetzung Palästinas und Tel Avivs ein Spaziergang sei […] Die arabischen Einwohner Palästinas erhielten den brüderlichen Rat, ihr Land und ihre Häuser zu verlassen und sich vorübergehend in benachbarte Bruderstaaten zu begeben, damit sie nicht von den Gewehren der einmarschierenden arabischen Armeen niedergemäht würden.“

(Habib Issa am 8. Juni 1951 in der in New York erscheinenden libanesischen Zeitung „Al Hoda“)

Die Frage stellt sich, wie jemand solch eine, vor diesem Hintergrund bemerkenswerte Karriere gemacht haben kann. Nach einem zweijährigen Volontariat beim BR verfasst Ohanwe als „multimedialer Journalist“ Beiträge für den BR-Hörfunk, für „bento“ („Spiegel“) und „ze.tt“ („Zeit Online“). Auch im Deutschlandfunk ist er Gast, seine Beiträge sind bei der Deutschen Welle zu sehen.

Die Mitgliedschaft bei den „Neuen Deutschen Medienmachern“ (NdM) könnte Türen geöffnet haben, schließlich ist Ferda Ataman, Vorstand der NdM, auch Kolumnistin des „Spiegel“. Sie ist ebenfalls bekannt für polarisierende Beiträge, die ohne Rassismusvorwürfe gegen die „Kartoffeln“, Deutsche ohne Migrationshintergrund im Szene-Jargon, nicht auskommen. Ihr Dauer-Vorwurf ist der des „antimuslimischen Rassismus“ – eine Abwandlung des Begriffes „Islamophobie“, nun in deutschsprachigen Veröffentlichungen üblich, abgekürzt in Beiträgen als „AMR“. In Verruf geriet der Begriff „Islamophobie“ nämlich durch zweifelhafte „Forschende“ und „Forschungsergebnisse“. Der u.a. von Farid Hafez mitverfasste „Islamophobie-Report“, der von der AKP-nahen Stiftung SETA und der EU gefördert wird, beinhaltet Verunglimpfungen von seriösen Wissenschaftlerinnen wie Susanne Schröter und von liberalen Musliminnen wie Seyran Ates. Der darin enthaltene Vorwurf lautet – natürlich: „Islamophobie“ und „Rassismus“ (die „Welt“ berichtete). Zudem wird der „Report“ auch durch beteiligte Autoren wie Anna-Esther Younes oder Hatem Bazian – beide bekannte BDS-Aktivisten – kompromittiert, was die Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) jedoch nicht davon abhält, das Schriftstück weiter zu verbreiten.

Ohanwes Fokus, als Sohn eines Nigerianers, ist ebenfalls der „Rassismus der weißen Mehrheitsgesellschaft“, als Sohn einer „Palästinenserin“ auch der „antimuslimische Rassismus“. Seine Vorgehensweise ist dabei der Atamans oder der des Professors Karim Fereidooni (Bochum) ähnlich: So skandalisiert er den Kölner Polizeieinsatz, bei dem eine Gruppe junger Männer festgehalten wurde, da sie, auffällig muslimisch gewandet, „Allahu Akbar!“ brüllend durch den Hauptbahnhof rannte. Der Vorwurf an die Polizei: „Racial profiling“. Auch Einsätze in Shisha-Bars, laut Ataman grundsätzlich „rassistisch“, hat Ohanwe im Blick: „Warum es gefährlich und rassistisch ist, Shisha-Bars zu dämonisieren“, darin heißt es, „Shisha-Bars sind für viele PoC ein Safe Space. Dort können sie sie selbst sein.“ (ze.tt, 21. Februar 2020). Wie Ataman und Chebli kommt auch er dabei nicht ohne den Hinweis auf „Stigmata“ aus.

 

Hip-Hop, Widerstand und Antisemitismus

Das Thema „Freiheitskampf“ der „Palästinenser“ bearbeitet er in Podcasts und auf Twitter. Der „Afro-Palestinian“, wie er sich stolz nennt, tweetet auch Clips von sich mit „palästinensischer“ Flagge und dem Begleittext „Getting turned for Palestine“ (11. Juli 2018). Was Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks im Urlaub eben so machen.

Durch viele Rapper ist Hip Hop ohnehin traditionell solidarisch mit dem bewaffneten „palästinensischen Widerstand“. Passenderweise schrieb Ohanwe seine Abschlussarbeit – er ist nach eigener Angabe Linguist – über die Sängerin M.I.A., diese rechtfertigt ebenfalls auf ihren Platten den „palästinensischen“ Terror. Titel von Ohanwes Arbeit: „M.I.A.‘s music as a direct and indirect product of Colonialism“.

Schwarze Rapper und auch deren Faszination für „MalcolmX“, eines der bekanntesten Mitglieder der „Nation of Islam“, eine u.a. für Antisemitismus bekannte Vereinigung, liegen Malcolm Ohanwe am Herzen: „MalcolmX“ huldigt er unkritisch und dankt seinen Eltern für die Namenswahl.

Gemeinsam mit den Köpfen der NdM, Ataman und Bax, hat er das Anliegen, Kritiker als „rassistisch“ zu diffamieren. Ins Visier geraten dabei immer dieselben Prominenten: So hetzt beispielsweise Bax gegen Seyran Ates, Broder und Volker Beck, dieser sei eine Marionette Netanjahus. Auf Mansours Kritik reagiert Ohanwe etwa so:

„@MalcolmOhanwe

Meine Großeltern sind gestorben ohne jemals ein souveränes Heimatland für sich zu erleben. Ich gedenke diesem [sic] familiären Leid und so reagiert

@AhmadMansour

Dabei vertauscht Ohanwe manipulativ die Abfolge der Tweets zwischen ihm und Mansour, fordert dazu noch „Anstand“ ein – eine Unredlichkeit, die seiner Anhängerschar jedoch entgeht. Auch sprachliche Fehler – Komma- und Genitivgebrauch scheinen Neuland – irritieren die Fans des ausgebildeten Journalisten nicht: Seine Reportage „zu deutsch-nigerianischen Rückkehrenden“ übernahm der Cornelsen-Verlag ins Lehrmaterial und für ARD/ZDF ist er als Referent im Einsatz. Im Angebot hat er Workshops zu „Überleben als Journalist of Color“ oder „Erfolgreich Nebenprojekte neben dem Volo“.

 

Tränen von weißen Frauen und die schwarze Psyche

Das eilfertige „Gendern“ in Wort und Schrift kommt an, unfreiwillige Komik, „Rückkehrende“ und „Besatzer*innen“, können ihn nicht beirren. Dazu passen auch seine Themenfelder: Mit „Musik, Popkultur, Politik und Gesellschaft“, Rassismus und „Körperkult“ habe er sich beschäftigt, Niederschlag findet das in Analysen wie diesen:

Malcolm Ohanwe @MalcolmOhanwe •11. Okt. 2019

„Die Tränen von weißen Frauen können für schwarze Psyche und schwarze Körper fatale Folgen haben. Glaube ich muss das mal in einem Podcast herunterbrechen.

Wenn eine weiße Frau weint steht der Raum still, weiße weibliche Tränen können dazu beitragen schwarze Körper zu entmenschlichen. Einmal war ich wegen ihnen so gelähmt, dass ich meine eigene Frustration nicht mehr zum ausdrücken wusste und komplett überfordert war,

Tränen von weißen Frauen lösen bei weißen Männern, die gesellschaftlich und quantitativ in den meisten Situationen dominieren, oft tiefe Beschützer-Instinkte aus. Sie zwingen dich enorm schnell deine Kommunikationswege neu aufzustellen, gefährden dich als Schwarze Person ungemein[.]

Oft schwingen so viel Selbstgefälligkeit und so niederschwellige Befindlichkeiten mit, dessen sich die Weinenden nicht mal bewusst sind. Ihre persönlichen Fehlentscheidungen werden schnell zu einem Problem der Gesamtheit. Als Betroffener ist man in dieser Situation eig. machtlos.

Tränen von weißen Menners sind aber oft genauso schlimm. Die können genauso benutzt werden um dich emotional unter Druck setzen und komplett aus der Bahn werfen.“

Wenn Julian Reichelt von der „Bild“ aber z.B. Rassismus thematisiert – Reichelt beschrieb anlässlich der „Auszeichnung“ mit der „Goldenen Kartoffel“ der NdM das Mobbing von Grundschülern, die an Brennpunktschulen als „Kartoffel“ bedrängt werden –, erntet er von Aktivisten wie Ataman und Ohanwe nur Häme. Rassismus gegen Weiße gebe es nicht, so heißt es.

Mündlich ist Ohanwe für einen Hörfunkjournalisten ebenfalls erfrischend „authentisch“, neben eingestreuten „Mashallahs“ und „Wallahs“ kommt es auch zu kleineren Aussetzern. Man kennt sie schon von Ferda Atamans öffentlichen Auftritten, bei denen die Politologin, einst durch Armin Laschet gefördert, Halbsatz an Halbsatz reiht, nach Worten sucht oder „prä“ nicht von „post“ unterscheiden kann.

 

„Wie Vielfalt den Journalismus besser macht“

Komprimiert ließ sich das anlässlich einer Veranstaltung der NDM in Kooperation mit dem einschlägig bekannten „Deutschen Journalisten-Verband“ (DJV) bestaunen: Ferda Ataman, Anna Dushime und Jaafar Abdul Karim (Deutsche Welle) diskutierten, warum „die Medienlandschaft nicht vielfältig wie die Gesellschaft“ sei. Die „aktuellen Herausforderungen [...] für Medienschaffende mit Flucht- und Migrationshintergrund“ wurden dabei mehr als deutlich, als Ohanwe – „zufällig“ saß er im Publikum, und ebenso „zufällig“ bat ihn Abdul Karim ans Mikrofon – über seinen Werdegang spricht:

„Deinen Hinweis, Jaafar, find ich interessant, dass viele Journalist*innen für diese Themen, Integration, Identität etc., äh, da gepachtet sind […] Also für mich war das so, ich hab mich erst mit Musik beschäftigt, mit Popkultur, mit Politik, mit Gesellschaft, mit, äh, Körperkult und dann hab ich gemerkt, wie verdammt grottenschlecht teilweise berichtet wird über Rassismus, über Migration, über Sexismus, über, äh, Queer-, äh, -Feindlichkeit - und dann politisiert das dich soo enorm, weil du dir denkst, das, ich halt das nicht aus, so, Geh weg!, lass, so, Geh weg, bitte! Lass, bitte, lass mich das bitte, ich kann das gar nicht sehen, ich kann da nicht sehenden Auges zusehen, [mit verstellter Stimme ahmt er Berichterstatter nach:] „zwei Farbige“, dann cringe ich schon so ...und das ist ganz schlimm, wie unbeholfen teilweise Leute sind, die an krassen, äh, Unis studiert haben, die, äh, krasse Titel haben, wo ich so dachte, wow!, ehrfürchtig, dieser Titel ….und dann ist das grottenschlecht, keine Kompetenz!“

Applaus von Podium und Publikum, man verstand sich.

 

Die Sprachbarriere

Zu den „Herausforderungen“ für „postmigrantische Journalisten“ kam man auch, es ging um das Handwerkszeug des Journalisten, die Sprache. Es bekam abermals zufällig ein Mitglied der NdM das Saalmikro:

„Rebecca Roth, ich betreue da das Mentoring-Programm, was schon bereits erwähnt wurde. Ich wollte noch was sagen zu der Aussprache, […], ähm, eigentlich ist es, ähm, nach wie vor, äh, eigentlich unvorstellbar, das es nicht viele verschiedene Deutsch..., hm, deutsche Akzente gibt. Erstaunlich, dass es eben, äh, diese, äh, diese wahnsinnig reine Sprache so hochgehalten wird, speziell im ÖRR, da kann man ruhig mal, äh, ‘n bisschen mehr Würze genießen.“

Dazu meldete sich noch Emily:

„Ich bin, ähm, quasi Volontär auch bei der Deutschen Welle, ich hätte da mal ‘ne Frage zu Sprache, weil du [Jaafar] eben meintest, ja, Dativ und Akkusativ und so – ich bin ziemlich sicher, dass viele, die das vielleicht in der Schule gelernt haben, den Unterschied gar nicht kennen [wohlwollendes Gelächter] – aber trotzdem, dass Sprache noch so relevant ist? Ich finde eigentlich, grad im Fernsehen...wenn ich Jilet Ayse sehe, ich find das so toll, das bringt einem Kultur nahe, ja? Deswegen versteh‘ ich nicht, warum das immer so eine Barriere ist.“

 

„Dieses Arbeiterkinderdings“

Ferda Ataman © WIKIPEDIA

Weitere Barrieren sozialer Natur kamen zur Sprache, Malcolm zeigt sich auch hier informiert: „Dieses Arbeiterkinderdings ist wichtig, aber diese Arbeiterkinder sind ja alle weiß!“ Moderatorin Minou Amir-Sehhis Perspektive bereichert: „Ich muss auch sagen, ich hab ja auch orientalische Herkunft, im Orient ist der Journalist kein angesehener Beruf. Man wird Arzt oder Ingenieur, die Tochter gerne Ärztin, aber nicht Journalistin!“ Hier muss Jaafar Abdul-Karim klarstellen: Diese Berufe seien dort nicht so angesehen, weil man damit eben nicht so viel Geld verdienen könne. Aufschlussreich, wie das heikle Thema Kultur also behandelt wird: Solche „stereotypisierenden“ Äußerungen würden Deutschen ohne Migrationshintergrund als „essenzialisierend“ angekreidet werden, gestattet ist das nur „Betroffenen“ mit „biografischem Bezug“, bei denen also der „Sprechort“ stimmt, wie es im „Antirassismus“-Jargon heißt. Nicht umsonst bewirbt der DJV auch das „Glossar mit Formulierungshilfen für die Berichterstattung im Einwanderungsland“ der NdM, Thema dort u.a. „diskriminierende und stereotype Berichterstattung“, der Eintrag etwa unter „Ehrenmord“ ist vielsagend.

Der Abend verlief auch weiter entlang der identitätspolitischen Fragen, „Wer darf sprechen? Und worüber?“, „Wer muss in Führungsetagen ‚repräsentiert‘ sein?“. Ataman forderte – Fordern ist ihre Raison d'Être – für Redaktionen „Beauftragte“, um den Begriff „Quote“ drückt man sich noch:

„Darf ich ein Beispiel noch..., hm, ich war mal in den USA, zum Thema Medien und Vielfalt, und da waren wir bei der ‚New York Times‘ und die haben vorgestellt so ein Modell, die haben tatsächlich so Beauftragte, also da gibt es den Beauftragten, der dafür sorgt, dass aus der Black Community Leute kommen, aus der Hispanic Community und der und der und der, damit da Nachschub reinkommt […] die machen das ganz aktiv, proaktiv, wahrscheinlich auch nicht nur..., auch andere Gruppen [..] ein ganz spannendes Modell […] Das wär toll!“

Moderatorin Amir-Sehhi (DJV) und Anna Dushime stimmten begeistert ein: „Das ist die Definition von gutem Journalismus, genau!“ Applaus.

 

In der Falle der Identitätspolitik

Den Hinweis, dass Identitätspolitik Trump den Wahlsieg über Clinton brachte, kontert Ataman mit „Ach, ja, ‚Die Ausländer sind schuld‘, so heißt es ja dann...“ – vielfältiger Journalismus schützt vor Einfalt nicht, das zeigte der Abend deutlich.

Man beklagte des Weiteren, dass man als „postmigrantischer Journalist“ für Nischenthemen da sei, aber nicht für alle Themen. Dennoch sei das Ziel: „Rassismuserfahrung, das ist ja eigentlich das, was wir mitteilen wollen“, so Ataman. Damit zeigte man punktgenau den unauflösbaren Widerspruch der Identitätspolitik auf – ohne es selbst zu merken.

Ein Blick übrigens in die neue NdM-Studie u.a. zur mangelnden Vielfalt in den Chefredaktionen, finanziert von der „Google News Initiative“, bringt Einblick in Ziele („softe Quote“) und legt abermals die Fallstricke identitätspolitischen Denkens offen.

Immerhin scheinen die mittelfristig so schon erzielten Erfolge Belohnung genug: Ohanwe jubelt, „Mashallah!“, über eine seiner Protegés: „Sie ist die erste ARD-Volontärin, die Kopftuch trägt! Ich bin unglaublich stolz, da war ich gleich so ‚Whoa whoa‘!“. Applaus dafür im Saal, und er prahlt, wie einfach man dann mit vereinten Kräften Themen durchsetzen könne – „Und immer freundlich lächeln!“, das habe er ihr mit auf den Weg gegeben.

Passenderweise waren auch die ersten „Integrationsvolontäre“ im Publikum zur Hand: eine verschleierte Frau aus Gambia und ein Bangladeschi, die je ein Vollzeitstipendium erhalten. Schon bald wird sich also Atamans Forderung erfüllen: „Ich kenne nicht eine Journalistin in Deutschland, die festangestellt ist und ein Kopftuch trägt, wie kann das sein?“, klagte sie. Und bei der Katjes-Werbung mit bekopftuchtem Modell für „halale“ Süßigkeiten: „Da hätte man mal vorher eine von uns fragen sollen“.

Nur behauptete Vielfalt

Hier offenbarte sich erneut, dass auch die behauptete Vielfalt keine ist, sondern tatsächlich überwiegend muslimische Akteure und Themen im Fokus stehen, wie etwa die stellvertretende dpa-Chefredakteurin und NdM-Mitglied Niddal Salah-Eldin oder die Kopftuch-tragende „Correctiv“-Volontärin Hatice Kahraman, ehemalige „Mentee“ der NdM. Sie beackern das Feld Rassismus und vermengen, wie es dem „Antirassismus“ zu eigen ist, Antisemitismus mit „antimuslimischem Rassismus“. Kahraman schreibt über Ehrenmorde „Auch Deutsche töten ihre Frauen“.

Weitere „zufällig“ bei obiger Veranstaltung anwesende NdM-Mitglieder wie Melina Borčak (tätig auch für DW) und gut vernetzte Akteurinnen des politischen Islams wie Merve Kayikci (Podcast „Mashallah!“, „Primamuslima“ bei Twitter) agitieren in die gleiche Richtung: „Ates, Mansour & die anderen rechten Hetzer“, tweetet Borcak schon mal, „Rassisten“ seien diese. Borcaks und Kayikcis Wunsch: „Eine muslimische Nachrichtenagentur gründen“.

Selbst Jaafar Abdul Karim fiel kürzlich auf mit der kommentarlosen Verbreitung des Videos der Berliner Moschee „Dar-As-Salam“, deren Aktion, lautsprecherverstärkter Gebetsruf, ausgerechnet von einem evangelischen Pfarrer unterstützt wurde. Die Arbeit von Imam Taha Sabris Verein, „NBS“, ist aus Verfassungsschutzberichten bekannt. Das Video wurde in der arabischsprachigen Welt enthusiastisch aufgenommen. In der englischsprachigen DW wurde Taha Sabri Ende Mai vorgestellt: Ein rührseliger Bericht über eine weitere evangelische Kirche, die den einschlägig bekannten Imamen, neben Sabri auch Ender Cetin, und ihren Gläubigen ihre Kirche für tägliches Gebet öffnete. Jeglichen Hinweis auf die Hintergründe ließ die DW aus.

„Tja, was man alles aus so einem deutschen „e.V.“ machen kann!“

Es fällt nun auf, dass die genannten Vereine dieselben Förderer haben, seien es die BPB, Giffey, Widmann-Mauz, Google oder die „Open Society Foundations“ (OSF). Die JÜDISCHE RUNDSCHAU berichtete über Soros und Omidyar, die NGOs mit „No borders“- und „israelkritischer“ Agenda unterstützen. Transparenz ist hier übrigens auch nur behauptet – Auskunft über die erklecklichen sechsstelligen Fördergelder erhält man nur mühsam über Kleine Anfragen, unübersichtlich ist die projektbasierte Abrechnung, Ausgaben für Hauptamtliche und Büroräume sind nahezu unbekannt, trotz Mitgliedschaft bei „Transparency International“.

Im Plauderton gab Ataman jedoch in der Friedrich-Ebert-Stiftung einmal offenherzig Einblick in einen interessanten Umstand des deutschen Vereinsrechts:

„Als wir anfingen mit den ‚Neuen Deutschen Organisationen‘ fühlten wir uns als Migranten so allein – und jetzt sind wir ein mittelständisches Unternehmen! Die Leute staunen, wie professionell wir sind. Tja, was man alles aus so einem deutschen ‚e.V.‘ machen kann!“

Das Publikum applaudierte begeistert – und Außenstehende verstanden, was es mit der Auszeichnung Atamans für ihr Engagement „gegen politischen Rassismus“ auf sich hatte.

Ebenfalls von den OSF unterstützt wird übrigens die Amadeu-Antonio-Stiftung, man kooperiert mit den NdM, z.B. bei „#hetzefrei“, beteiligt auch der DJV, man fördert die „Datteltäter“, ebenfalls im politischen Islam zu Hause. Den bislang gewagtesten Vorstoß machte Ferda Ataman dann im Oktober 2019, als sie Khallad Swaid retweetete, den Präsidenten der „Deutschen Muslimischen Gemeinschaft“, laut bayerischem Verfassungsschutz als muslimbrudernah und daher demokratiefeindlich geltend. Ein #aufschrei blieb aus, auch bei Atamans Duz-Freundin Anetta Kahane.

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